Meine Theologie
Fußball und Kirche in ein produktives Spannungsverhältnis setzen
Fußball und Kirche in ein produktives Spannungsverhältnis setzen
Die Botschaft Jesu fasziniert mich nach wie vor. Ich bin zu 100% davon überzeugt, dass sie auch heute noch lebensfördernd für uns Menschen ist. Das erlebe ich in meinem Leben und in dem Leben so vieler Menschen um mich herum. Deshalb bin ich wie so viele andere auch auf der Suche nach Möglichkeiten, wie diese begeisternde Botschaft heute authentisch und konkret gelebt werden kann. Wir haben dazu in der Kirche eine reichhaltige Tradition. Und dennoch darf sich Kirche nicht in dieser Tradition erschöpfen und muss sich stets weiterentwickeln. Als Fußball-Fan finde ich auf dem Fußballfeld ständig viele neue Anknüpfungspunkte für diese Weiterentwicklung. Diese Punkte möchte ich Ihnen auf dieser Website gerne vorstellen und würde mich freuen mit Ihnen vor Ort darüber gemeinsam ins Gespräch zu kommen oder etwas dazu zu unternehmen.
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Thesen meiner Dissertation. Da die Zahl „Elf“ im Fußball keine unwesentliche Rolle spielt, sind es natürlich 11 Thesen.
Der Fußball ist in Deutschland eine omnipräsente Lebensrealität und begeistert zahlreiche Menschen jeden Alters leidenschaftlich.
Bereits die Geschichte des Fußballs macht deutlich, dass die Leidenschaft ein wesentlicher Faktor war, weshalb sich der Fußball trotz mancher Widerstände als beliebter Volkssport in Deutschland (und in vielen anderen Ländern weltweit) etabliert hat.
Die Grundlagen der Leidenschaft sind im Wesen des Fußballsports angelegt. Dies kann man an seinen immanenten Wesensmerkmalen erkennen (z.B. der Spannung oder der Einfachheit des Zugangs zum Spiel), aber auch daran, dass Fußball als ein gutes Ventil für archaisch-emotionale Kräfte in der heutigen Gesellschaft dienen kann.
Signaturen dieser Leidenschaft sind etwa in der Darstellung der emanzipatorischen Kraft des Fußballs in einigen literarischen Werken (Delius, Hornby, Theweleit) oder anhand beispielhafter Explorationen deutscher Fankultur verifizierbar.
Die anti-emanzipatorische Kraft des Fußballs (Kommerzialisierung, Gewalt, Leistungsdruck) darf nicht verschwiegen werden.
Aufgrund dieser Gegebenheiten (Punkte 1-4) ist die Leidenschaft des Fußballs ein höchst-bedeutsamer theologischer Analysegegenstand. Denn das, was Menschen bewegt, muss Gegenstand der Pastoral sein (GS1).
Eine grundlegende Aufgabe von Religion ist es, ihre Inhalte in die säkulare Sprache zu übersetzen. Um dies tun zu können, sind Theologie und Kirche gut beraten, die säkulare Sprache zu analysieren. Oder noch präziser gefasst ist der Theologie und der Kirche zu raten, sich umzusehen, wo und wie Spuren von Religiösität außerhalb unserer pastoralen Bemühungen bereits zu finden sind, und hier in säkularer Sprache derart zum Ausdruck gebracht werden, dass es post-säkular geprägte Menschen (gerade auch solche, die nicht religiös sozialisiert sind) gut verstehen und daraus bereichernde Sinnkonstrukte für ihr Leben ableiten können.
Bei dieser Suche hilft die Theorie religiöser Dispersion, die postuliert, dass sich Spuren von Religion auch in den nicht-religiösen Segmenten außerhalb verfasster Kirchlichkeit dieser Gesellschaft festmachen lassen (z.B. in der Populärkultur).
Dem Fußball als einem Ort der Populärtheologie gelingt es offensichtlich, exemplarische Kennzeichen des Heiligen so zum Ausdruck zu bringen, dass sie von zahlreichen Menschen verstanden werden. Daher ist der Fußballplatz in Bezug auf die Übersetzung religiöser Inhalte in säkulare Sprache ein ausgezeichnetes pastoral-theologisches Lernfeld.
Der Fußballplatz wird somit zum Lernort pastoral-theologischer Sprachfähigkeit, woraus sich lernbereite Haltungs- und Handlungs-Impulse für die konkrete pastorale Arbeit ergeben.
Fußball und Pastoral werden in dieser Dissertation in ein produktives Spannungsverhältnis gebracht – nicht im Sinne einer unzulässigen Vermischung der beiden Felder (Fußball ist keine Religion!), sondern im Sinne der Qualifikation des Fußballs als einem pastoral-theologischen Lernfeld, das jede Menge kreatives Potential für die Pastoral bereit hält.
Fußballgott und Heiliger Rasen – was die Kirche wirklich vom Fußball lernen kann.
Dr. Thorsten Kapperer
Seedammweg 3
97783 Karsbach
Telefon: 09351 / 600858
Mobil: 0152 / 09806256
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